Er gilt als Geheimtipp unter den Superfoods und ist dazu noch in Österreich heimisch: Blütenpollen. Unter Superfood versteht man besonders nährstoffreiche Lebensmittel, die aufgrund dessen gesunde Wirkungen auf unseren Körper haben. Vielleicht ist Ihnen das ein oder andere Superfood bekannt, wie etwa die Açai- oder die Goji-Beere. Diese werden von Übersee zu uns nach Österreich gebracht. Als regionale Alternative hat man vor einigen Jahren die positiven Effekte von Blütenpollen auf unseren Körper entdeckt. Doch was genau sind Blütenpollen eigentlich und warum ist es ein Superfood?

 

 

 

Bestäubung der Blüten

Biene in Blüte

 

 

Ein mancher erinnert sich vielleicht noch an seine bzw. ihre Volksschulzeit, wo wir über die Bestäubung der Blumen gelernt haben. Die fleißigen Bienen schwärmen aus und sammeln Nektar von Blüten und Blumen. Dabei bleibt Pollen aus den Staubgefäßen der Blume an den Beinen der Biene haften. Denn die Beine der kleinen Tierchen sind mit langen Haaren bekleidet, auf denen der Pollen hängen bleibt und verklumpt. Pollen ist also eine Ansammlung von Tausenden winzigen Blütenstaub-Körnern. Danach fliegen die Bienchen zur nächsten Blume und reiben einen Teil des Pollen auf deren Fruchtblättern ab. So wird die Blume von der Biene bestäubt und eine neue Pflanze kann entstehen.

Sie sammeln den Pollen aber auch gezielt, da sie ihn für ihre eigene Ernährung im Bienenstock benötigen. Um die Blütenpollen einfacher zum Bienenstock transportieren zu können, reichern die Bienchen die Staubkörner mit Nektar und Enzymen an. So verkleben die Pollen miteinander und bilden ein großes Körnchen. Dieses Pollenkorn wird auch Höschen genannt.

Bienen sind übrigens sehr wichtige Nutztiere. Ein Drittel der weltweiten Nahrungsproduktion für uns Menschen wird erst durch die Bestäubung durch Bienen ermöglicht!

Pollen als Ernährung

Da Pollen sehr viel Eiweiß enthält, benötigen sie es zum Heranziehen ihres Nachwuchs. Die fleißigen Bienen bringen die Höschen nach dem Sammeln zu ihrem Bienenstock. Dort erhalten die Ammenbienen den Pollen zur Ernährung. Ammenbienen sind Arbeiterinnen, die sich um die Brutpflege kümmern.

Durch den proteinreichen Pollen hat sie genug Energie, um den Futtersaft (Gelée Royale) für die Larven zu produzieren. Nach 3 Tagen werden alle neuen Bienen, bis auf die Königinnenlarve, von Pollen ernährt. Die übrigen Pollen werden von den Bienen eingelagert. Und von denen gibt es jede Menge. Denn Bienen sammeln und produzieren um  ein Vielfaches mehr, als sie eigentlich benötigen. Daher ist es uns Imkern möglich, einen kleinen Bruchteil der Pollen abzuschöpfen.

Das machen wir, indem wir am Einflugloch des Bienenstocks die sogenannte “Pollenfalle” anbringen. Sie besteht hauptsächlich aus einem Gitter und einem Behälter. Die Bienen landen auf dem Gitter und streifen beim Hineinschlüpfen in den Stock dort einen Teil des gesammelten Pollens ab. Dieser fällt hinab in den darunter stehenden Behälter. Der Behälter wird von uns dann täglich geleert, damit der Pollen stets ganz frisch verarbeitet werden kann.

Eine einzige Biene kann übrigens pro Flug nur 20mg Pollen mit in den Bienenstock bringen. Pro Jahr benötigt das ganze Bienenvolk allerdings 30kg. Das bedeutet, dass die fleißigen Bienchen ungefähr 1,5 Millionen Mal zu Sammelflügen ausrücken müssen. Da in einem Bienenstock aber durchschnittlich 60.000 Bienen leben, sind das ca. 25 Flüge pro Biene.